Andere Küttler / Kittler

Namensträger in Sachsen im 17. und 18. Jahrhundert
Der Name Küttler, früher häufig auch Kittler geschrieben, gehört zu den eher seltenen Familiennamen, in Sachsen trifft man ihn aber häufiger an. Bei meiner Familienforschung bin ich immer wieder auf Träger dieses Namens gestoßen, besonders häufig in Dresden. Die meisten dieser Küttlers/Kittlers gehören sicherlich zu anderen, mit unserer Familie nicht versippten Familien, für einige lässt sich aber ein verwandtschaftlicher Bezug auch nicht völlig ausschließen, sind uns doch längst nicht alle Nachkommen und Verwandten unserer ältesten Vorfahren, der Brüder Hanns und Christoph Küttler aus Lauterstein im Erzgebirge und ihrer Söhne bekannt. Wir wissen auch nichts über deren Eltern und Verwandte. Es dürfte aber ziemlich sicher sein, dass solche uns namentlich unbekannte Verwandte und Nachfahren existieren. Auch wenn dem auch nicht so sein sollte, so oder so stellt der gemeinsame Familienname eine Beziehung zwischen unseren Vorfahren und  anderen Namensträgern, die zudem aus einem weitgehend gleichen Milieu kommen, her. In diese Namensgemeinschaft gehören auch die Kittler – Namensträger, die Schreibweise war seinerzeit, wie bereits gesagt, nicht einheitlich und wechselt auch bei identischen Personen. Das gilt auch für viele meiner Vorfahren. Ich habe deshalb in der folgenden Aufstellung auch eine Reihe von Trägern des Namens Kittler erfasst, erst um 1750 herum hört der nebeneinander stehende Gebrauch beider Schreibweisen des Familiennamens Küttler/Kittler auf, von da an sind die Namen Küttler und Kittler verschiedene Familiennamen.
Die anderen Küttler – Namensträger sind für uns auch deshalb von Interesse, weil unter diesen möglicherweise die bisher noch unbekannten Vorfahren von Johann Friedrich Küttler, des Vaters von Christian Friedrich Küttler (geb. 1764), zu finden sein könnten.
Die Küttler – Namensträger im 17. und 18. Jhd. finden sich schwerpunktmäßig in Dresden, im Erzgebirge (unsere Vorfahren), im heutigen Kreis Torgau – Oschatz (einschließlich der seinerzeit zu Sachsen gehörenden Stadt Mühlberg/Elbe) und im östlichen Sachsen (Ortrand, Luckau – damals sächsisch- Lausitz). Entsprechend dieser Herkünfte ist die nachstehende Aufstellung geordnet worden, beginnend mit den Namensträgern aus Dresden; dort sind mehrere Einträge von Küttler – Namensträgern zu finden, die vom Beruf her zu unseren Vorfahren passen. Deshalb könnte für die Dresdner Küttlers am ehesten eine familiäre Beziehung zu unseren Ahnen bestehen.
Sicher gibt es neben den von mir aufgeführten Namensträgern noch viele andere, die bei gründlicher Durchsicht der Kirchenbücher gefunden werden könnten. Eine solche Durchsicht der Bücher ist derzeit noch nicht möglich, aber die Verfilmung der Kirchenbücher in Sachsen ist im Gange.
Die Dresdner Küttlers
Die Quellen für die Daten der Küttler – Namensträger in Dresden sind die Kirchenbücher der Dreikönigskirche, der Sophienkirche, der Annenkirche und nach 1760 auch der Kreuzkirche (aus der Zeit davor existieren nur einige sogen. kirchliche Wochenzettel) sowie Eintragungen in Akten des Sächsischen Staatsarchives sowie das Personenregister der Häuserbücher und der Kaufbücher Dresden – Altstadt. Aus den Berufsangaben für die jeweils dort genannten kann vielfach auf familiäre Zuordnungen geschlossen werden, eindeutig sind diese aber nur im Falle von Geburtseintragungen. Die nachfolgende Aufstellung ist nach Geburtsjahrgang (der meist nur geschätzt werden kann) und möglicher Familienzugehörigkeit geordnet.
1    Tobias Küttler, Sänger an der Kurfürstlichen Hofkapelle, lt. Wochenzettel 1606 gestorben.
2    Gottfried Küttler, Gastwirt in Neuendorff, genannt im Sterbeeintrag seiner Frau Anna Maria, die am 7. Februar 1714 gestorben ist. Da das Alter der Verstorbenen nicht vermerkt ist, lässt sich das Geburtsjahr ihres Mannes, der zum Zeitpunkt des Todes seiner Frau noch lebte, nicht sicher bestimmen; es könnte um1650 liegen, falls seine Frau im Alter von etwa 60 Jahren verstorben ist, oder aber um 1680, wenn seine Frau jung verstorben ist. Bei einem Geburtsjahr um 1650 könnte Gottfried Küttler der Vater des einen oder anderen der um 1690 geborenen Küttler – Namensträger in Dresden sein. Bei Neuendorff/Neudorf handelt es sich um eine damals aus wenigen Häusergruppen bestehende dorfähnliche Siedlung mit Forsthaus und Gasthof, die zu Dresden-Neustadt gehörte. (KB Dreikönigskirche Bl. 318b Altdr.).
3    Nicolaus Küttler, „gewesener Soldat“, genannt im Geburts- und Taufeintrag seines Sohnes
        Johann Andreas, geb. am 18. März 1713; Nicolaus K. selbst dürfte danach zwischen 1680 und 1690 geboren sein. (KB Annenkirche 1713 Nr.44 S.232)
4    Johann Friedrich Küttler, Bürger und Schneider (Mstr.), dann Stallschneider, später Soldat (Profoß); zuerst genannt in den Geburtseinträgen seiner Tochter Christiana Sophia Küttler, geb. am 5.Juni 1719, und der Zwillinge (Gottlob Friedrich) Küttler und George Daniel Küttler, geb. am 18. November 1720.
Der Sohn Gottlob Friedrich ist im Alter von „einem und einem Viertel Jahr“ am 19. Januar 1722 gestorben. Die Geburtseinträge für alle drei Kinder finden sich in den Kirchenbüchern der Annenkirche (Nr.164, 294a, 294b), der Sterbeeintrag für Gottlob Friedrich im Bestattungsregister der Dreikönigskirche (Nr.44r). Weiter Daten über Johann Friedrich sind den Musterungslisten zu entnehmen. Danach ist er im Jahr 1685 geboren, war ab 1624 bei der Armee, zunächst 18 Jahre Unteroffizier, zuletzt im Altpectischen Regiment, dann ab 1742 Profoß in dem neu aufgestellten Graf Brühlsche Infanterieregiment. Im Jahr 1747 nahm er dort als 62 jähriger seinen Abschied und wurde als Fahnenjunker an das „Comiß Regiment“ abgegeben (dieses gehörte zum Ingenieurskorps – Kommisariatstrain und Fuhrwesen). 1747 lebte seine Ehefrau noch, er hatte noch ein Kind zu versorgen.
Johann Friedrich Küttler trägt den gleichen Vornamen wie der Vater von Christian Friedrich Küttler aus Grünhain. Er selbst scheidet aber aus Altersgründen als Vater aus, aber vielleicht hatte er einen Sohn mit gleichem Vornamen, denn sicherlich hatte er weitere Kinder.
5    Johann Christian Küttler, geb. um 1680, Accis Einnehmer in Dahlen, genannt im Sterbeeintrag seiner Witwe im Sterberegister der Dreikönigskirche Anna Dorothea Küttler, geb. 1681, gest. am 12. Juni 1743 im Alter von 62 Jahren. Die Witwe dürfte bei einem ihrer Kinder in Dresden gelebt haben, bei wem, ist nicht feststellbar. Der Accise-Einnehmer ist mit Sicherheit nicht identisch mit dem Obersteuercopisten gleichen Namens (Nr.8). Vom Alter her könnte es sich bei diesem Johann Christian  um den 1687 geborenen Sohn unseres Vorfahren Georg Küttler handeln, er könnte auch der Vater von Johann Friedrich Küttler sein. Ein Bezug ist durch die Tätigkeit bei der General Accise gegeben.
6    Johann Christoph Küttler, 1733 Obersteuereinnehmer Caculator bei der Land- und Trank-Steuer-Haupt-Kasse. Ein Mann mit demselben Namen ist zusammen mit seiner FrauAnna Lucretia im Häuserbuch für Dresden – Altstadt als Besitzer eines Hauses am Markt eingetragen, die beiden haben am 29.12.1709 geheiratet. Eine Anna Lucretia Küttler findet sich auch in den Kaufbüchern von Dresden – Altstadt, sie ist dort im Jahr 1683 mit dem Zusatz „verh.“ genannt, möglicherweise handelt es sich hier um Mutter und Tochter gleichen Namens.
7    Anna Thoma Küttler, Jungfrau, eingetragen im Kaufbuch Dresden – Altstadt im Jahr 1710. Wem diese Jungfrau familiär zuzuordnen ist, geht aus dem Eintrag nicht hervor.
8    Johann Christian Küttler, 1733 Obersteuereinnehmer Copist bei der Miliz-Steuer-Haupt-Kasse; diesem Johann Christian lässt sich nur schwer ein Geburtsjahr zuordnen, er dürfte aber vor 1690 geboren sein; eventuell handelt es sich bei den beiden Steuerbeamten um Brüder, nicht auszuschließen ist zudem, dass es sich bei dem Dresdner Johann Christian um den Sohn unseres Vorfahren Hans Küttler aus Lauterberg handeln könnte. Beide Obersteuereinnehmer sind in der Liste der Beamten aufgeführt, die 1733 dem neuen Kurfürsten den Eid leisten mussten. Beide gehörten mit einem Gehalt von rd. 400 Talern zu den besser verdienenden Beamten.
9    Johann Christian Küttler, geb. um 1705 (in Dresden), genannt im Matrikel der  Universität Leipzig mit Datum 17. Oktober 1725 und der zusätzlichen Bezeichnung „Argutorati“(?). Dieser Johann Christian könnte mit dem Steuer – Copisten (Nr.8) identisch sein, es könnte sich aber auch um dessen Sohn handeln.
10    Martin Küttler, geb. um 1700 (oder früher, falls er zweimal verheiratet war), Soldat, genannt im Bestattungsregister der Kreuzkirche (S.28) als Ehemann der am 27. Juni 1786 im Alter von 76 Jahren verstorbenen
Anna Dorothea Küttler.
11    Maria Elisabeth Küttler, Mutter der 1731 unehelich geborenen Tochter Christiana Küttler (Kirchenzettel).
12    Gottfried Küttler, geb. 1728, gest. am 13. Dezember 1752, „Mousquetier v. löbl. Graf Brühlchchen Infantrie Rgt.“, lt Eintrag im Bestattungsregister der Dreikönigskirche (S.168) gestorben als „ein Junggesell, seines Alters 24 Jahr an einem Krebs-Schaden auß Chirurgisch Lazareth in hießigen Caßernen“. Nach der Eintragung in den Musterungslisten ist er in „Saubsdorf bey Sebnitz“ geboren und war Samtmacher von Beruf. In Saupsdorf ist er unter dem Namen Kittel in das Taufbuch eingetragen.
13    Elisabeth Küttler, geb. um 1725, „Soldatens Tochter“, uneheliche Mutter von Johann Gottlieb Küttler, geb. am 15. September 1755, beide genannt im Taufregister der Matthäuskirche. Der Vater von Johann Gottlieb war der Kutscher Christian Gottfried Hentzschel.
14    Johanna Rosina Küttler, geb. um 1720, uneheliche Mutter von Carl Küttler, geb. am 15.Mai 1749; als Vater ist eingetragen Johann Gottfried Weber „Laquai“. Vermutlich ist auch Johanna Rosina die Tochter eines Soldaten gewesen. (KB Annenkirche S.603, Nr. 162).
Weitere in Dresden in Kirchenbüchern in späteren Jahren genannte Küttler – Namensträger sind folgende:
15    Gottlob Küttler, Königl. Kutscher und seine Ehefrau Anna Regina, sowie deren Tochter Johanna Christiana Küttler, geb. um 1810, Mutter der unehel. Tochter Willhelmina Küttler, geb. am 24. August 1834 „ab 9. Uhr, Nota: DieHebamme Fr. Doct. Fehtzsch hat das Kind unter diesem Namen in der Nacht eingesegnet.“, Tauftag 26. August gestorben am Tage darauf, 27. August 1834;
16    Friedrich August Küttler, geb. um 1800, Schneidergeselle, vermutlich ein Sohn von Gottlob und Anna Regina Küttler. im Taufregister der Annenkirche als Eltern und Paten (Anna Regina u. Friedrich August) genannt.
17    Carl Friedrich Kütler, geb. am 18. August 1803 „außer der Ehe im Churfl. Hebammen Institut. Als Mutter ist Johanna Rosina Beyerin (aus Meißen) eingetragen (Taufreister der Annenkirche Nr.207b).
Neben diesen Küttler-Namensträgern sind in den Kirchenbüchern in Dresden vier Küttlers genannt, die dort nicht selbst gewohnt haben:
18    Johann Gottfried Küttler und Carl Gotthelf Küttler
Eintrag im Trauregister der Kreuzkirche Jahrgang 1772: „Carl Gotthelf Küttler, E.E. Raths Gerichtsdiener in Camenz, Johann Gottfried Küttlers, E.E. Raths Stockmeister daselbst ehel. Sohn, und Jgfr. Christiana Erdmuth, Johann Gottlob Stüblers, E.E. Raths Stockmeisters allhier ehel. Tochter“. Beide Küttlers stehen auch in den Kirchenbüchern in Kamenz, dort sind sie aber als Kittler eingetragen.
Johann Gottfried Küttler war der Sohn unseres Ahnen Johann Georg Küttler aus Elterlein. Durch diesen Bruder von Johanna Dorothea Küttler, der Mutter von Johann Christian Küttler aus Grünhain, ist eine Verbindung unserer Familie nach Dresden, vermutlich zu dort wohnenden Verwandten, belegt;
19    Johann Christian Küttler und Carl August Küttler
Eintrag im Trauregister der Annenkirche Jahrgang 1824 Nr.33c: Mstr. Carl August Küttler, Bürg. u. Schneider in Torgau, Johann Christian Küttler, Bürg. u. Schneidermeisters daselbst ehel. Sohn und Charlotta Amalia, Mstr. Johann Friedrich Sickert, Bürg. U. Seifensieders in hiesiger Neustadt nachgel. Tochter.
Diese Küttlers gehören zu den Namensträgern im Kreis Torgau – Oschatz, sie sind dort unter Nr. 36 aufgeführt.
Weiterhin gehören zu den Dresdner Küttlers eine Theresia sowie ein Carl Friedrich und ein Carl Küttler:
20    Theresia Küttler, 1802 Hausbesitzerin in Dresden.
21    Carl Friedrich Küttler, geb. am 18. August 1803 „außer der Ehe im Churfl. Hebammen Institut. Die Mutter: Johanna Rosina Beyerin (aus Meißen)“. Er könnte mit
22    Carl Küttler, genannt in den Adressbüchern der Stadt Dresden in den Jahren 1851 bis 1860, identisch sein. In den Adressbüchern ist er als Besitzer der Walkmühle am Weiseritzgraben eingetragen.
Die Küttler/Kittler Namensträger im Gebiet Oschatz/Torgau
In dem Gebiet zwischen Torgau, Mühlberg und Oschatz bin ich bei meiner Suche nach Vorfahren auf mehrere Küttler und Kittler Namensträger gestoßen, die vermutlich alle zu einer großen Sippe gehören könnten. Einen Bezug zu meiner Sippe ist wahrscheinlich nicht gegeben. Unter den dortigen Küttlers findet sich als ältester Namensträger, der um 1580 geborene
23    Mats/Matz (Matthias) Küttler aus Wendisch-Luppa, zweimal eingetragen im Matrikel 1618 – 1666 (   I. Lid. C Nr.99) der Kirchgemeinde Döben; Eintragung 1618 – „Mats Küttler aus Wendisch-Luppa muß zahlen   6 Gr. Zinsen   (S.6)- Getreide-Zins Matz Küttler   6 Gr.“
24    Georg Kittler, vermutlich geboren um 1640, Tagelöhner in Dahlen, genannt im Sterbeeintrag (als Vater) seines „jüngsten Töchterleins“, das am 29. November 1681. gestorben ist. (KB 1681 Nr.18)
25    Andreas Kittler, geboren 1674, gestorben am 2. Mai 1716 im Alter von 42 Jahren und zwei Monaten in Dahlen, „Königl.-Poln. und Churfl. Sächs. wohlbestallt gewesener Einnehmer bey der General Accise allhier in Dahlen“, (KB 1716 Nr.12) auch genannt im Geburtseintrag seines Sohnes
Johann Christian Kittler, getauft am 11. Mai 1712. (KB 1712 Nr.6).
26    Johann Christian Küttler, Accise Einnehmer in Dahlen, möglicherweise der Nachfolger von Andreas Kittler (Nr. 26), genannt im Sterbeeintrag seiner Witwe in Dresden, weiteres siehe Abschnitt über die Küttlers in Dresden (s. Nr.5).
27    Hannß Kittler, geb. um 1660, Hutmann in Kleinböhla, genannt im Traueintrag seines Sohnes Christoph Kittler, geb. um 1690, Stadtschäfer in Dahlen, der dort am 5. Oktober 1719 die „ehrbare und tugendsame Jungfer“ Justine Voigt ehelichte (KB 1719 Nr.4). In den Kirchenbüchern in Dahlen sind zwei Söhne von Christoph Kittler eingetragen, Johann George Kittler, getauft am 7. Oktober 1720 (KB 1724 Nr.23) und Johann Christoph Kittler, geboren am 19. Oktober 1724, getauft am 21 Oktober 1724. (KB 1720 Nr.24).
28   Johann Kittler, geb. um 1690, „wohlbestallter Fahnensattler“ in Zißen (heute ein Ortsteil von Dahlen), genannt im Traueintrag seines „nachgel. jüngsten“ Sohnes Gottfried Kittler, geb. am 27. September 1724. (KB 1724 Nr.3).
29    Christian Kittler sen., geb. um 1690, aus Kavertitz, Vater von zwei Kindern, einem Sohn („ehel. einziger Sohn“) und einer Tochter Christian Kittler jv., geb. um 1720, ein „Dienstknecht“ aus Kavertitz, der 1753 in Calbitz die „Jgfr. Anna Regina Thierbach, Martin Thierbachs, gew. Häußlers u. Einwohners nachgel. eheleibl. andere Tochter“ geheiratet hat; Aufgebot XIX p. Trin. sequi.Cop. auswärts. Trauregister 1753/-/6/ Calbitz. Anna Elisabeth Küttler, Christian Küttlers, Einwohner allhier „ehel. andere Tochter, cop. am 12. Mai 1754 allhier Andreas Paul, juv. und Junggeselle, weyl. Johann Pauls, gewesener Pferdner Lamperts in Fremdiswalde, nachgel. ehel. Sohn“; Trauregister 1754/-/5 Calbitz.
 Anmerkung: Bei den in Nr. 29 genannten wird die Schreibweise Kittler/Küttler
 nebeneinander verwendet. Bei dem Vater Christian Kittler und Anna Elisabeth Küttler
 handelt es sich in beiden Eintragungen mit Sicherheit um ein und dieselbe Person, dessen
 Familienname in dem Kirchenbuch mal so, mal so geschrieben worden ist.
In den Kirchenbüchern von Dahlen finden sich nach 1724 und in denen von Calbitz nach 1755 keine weiteren Eintragungen zu Kittler/Küttler- Namensträgern, in Calbitz taucht 1823 der Name Küttler wieder auf.
30    Johann David Küttler, „verpflichteter Dresdner Bote“, Vater von
31    Friedrich Carl Gottlob Küttler aus Oschatz
Der Eintrag im Trauregister in Calbitz (1822/23, 27.1) lautet: „Friedrich Carl Gottlob Küttler, angesehener Bürger und Handarbeiter in Oschatz, Johann David Küttlers, Bürgers, Hausbesitzers und verpflichteten Dresdner Bothen daselbst ehel. Ältester Sohn erster Ehe, juv. Und Jgfr. Cristina Sophia, weil. Mstr. Johann Gottlieb Wohllebens, Leinewebers und Häußlers in Calbitz nachgel. Ehel. älsteste Tochter“.
      „Dresdner Bote“ ist  keine Herkunfts-, sondern die Berufsbezeichnung für  einen quasi
      Postbeamten.
Weitere Namensträger Küttler/Kittler aus dieser Gegend finden sich in Belgern, Mühlberg/Elbe und in Torgau:
32    Samuel Kittler, geb. um 1690, Bürger und Hufschmied (Meister) in Belgern,
33    Johann Georg Kittler, Hufschmied (Meister) und „Kantorei – Verwandter“ in Belgern, beide genannt im Taufeintrag von
34    Samuel Kittler (jun.), geb. 26 August 1715in Belgern, gest. 15. Oktober 1781; Samuel jun. war von 1729 bis 1737 Alumne der Thomasschule in Leipzig, in Leipzig hat er auch ab 8. Mai 1737 studiert. (KB1715 Nr.33 und Matrikel der Universität Leipzig)
35    Johann Christian Küttler, geb. um1730, Bürger und Fischer aus Mühlberg, und seine Ehefrau Anna Maria Christina Nessler, sowie deren Kinder
Johann Christian Küttler, geb. am 30. September 1764, (s.a. Nr.36)
Johann Gottfried Küttler, geb. am 10. Februar 1766, und
Johann August Küttler, geb. am 20. Februar 1768.
36    Johann Christian Küttler, Bürger und Schneidermeister in Torgau, geb. um 1765, und sein Sohn Carl August Küttler, geb. um 1790, Bürger und Schneidermeister in Torgau, beide genannt im Trauregister der Annenkirche in Dresden, in der Carl August am 8. Mai1824 Charlotta Amalia Sickert, ehel. Tochter des Mstr. Johann Friedrich Sickert, Bürger und Seifensieder in Dresden geheiratet hat. Bei dem Vater Johann Christian Küttler könnte es sich um den in Mühlberg geborenen Johann Christian handeln (s. Nr. 35).
Die Orte Luppa und Calbitz liegen westlich und die Orte Kavertitz, Belgern und Mühlberg sowie Dahlen nördlich von Oschatz, es handelt sich im weiteren Sinne um Nachbarorte. Vermutlich gehören daher alle oben aufgeführten Namensträger zu einer Küttler-Sippe, die miteinander verwandt ist.
Der Ort Luppa war früher durch die Luppe in die beiden eigenständigen Ortschaften Deutsch-Luppa und Wendisch-Luppa unterteilt. Der Ort Mühlberg an der Elbe ist 1815 preußisch geworden und gehört heute zum Land Brandenburg.
Küttler – Namensträger im östlichen Sachsen
Auf die Küttler – Namensträger im östlichen Sachsen bin ich durch Schriftstücke des Sächsischen Staatsarchives, bei Durchsicht der verfilmten Kirchenbücher von Luckau und durch Eintragungen in den Leipziger Universitätsmatrikel gestoßen
37    Hannß Küttler, „Beygleits Einnehmer zu Heinersdorf“, als solcher in einem Schreiben der Obersteuerkasse Dresden aus dem Jahr 1686 „an den Schößer zu Hayn und Gleitsmann zu Ordtrand“ (Copia in Rentsachen) genannt. In diesem Schreiben wird mitgeteilt, dass Hannß Küttler wohl aus gesundheitlichen Gründen um Entlassung aus seinem Dienst gebeten hat und deshalb ein Nachfolger eingestellt werden soll. Das Schreiben ist am Ende angeführt.
Aus dem Schreiben ist zu folgern, dass Hannß Küttler kurz nach dem Ausscheiden aus seinem Dienst 1686 oder 1687 gestorben ist. Von diesem Datum rückgerechnet ergibt sich ein Geburtsjahr um 1620. Der Begleiteinnehmer Hannß Küttler trägt somit nicht nur denselben Namen wie der Amtsfron Hanns Küttler aus Lauterstein, er ist auch im gleichen Alter und wie dieser ein Bediensteter des Kurfürsten. Es handelt sich dennoch mit hoher Wahrscheinlichkeit um zwei verschiedene Personen, denn Hanns Küttler hat eine Witwe hinterlassen in deren Sterbeeintrag in Wolkenstein/Erzgeb. Der Beruf des verstorbenen Ehemanns als Amtlandsfron angegeben ist. Auf die Anfrage nach einem Eintrag zu Hannß Küttler aus Heinersdorf hat das von mir angeschriebene Pfarramt nicht geantwortet.
Heinersdorf ist ein kleines Dorf nahe bei Ortrand, beide Orte gehören seit 1815 nicht mehr zu Sachsen.
38    Gottfried Küttler, Accis Einnehmer (vorher Hautboist und Postschreiber) in Luckau. Auch er ist in einem Schreiben der Obersteuerkasse Dresden aus dem Jahr1764 genannt, mit dem er als „Unter Accis Einnehmer zu Luckau mit einer Besoldung von 30 Thl.“ eingestellt wird. Aus dem Schreiben geht hervor, dass Gottfried Küttler „ein ehemaliger Hautboist“ und „vorjetziger Postschreiber“ gewesen ist, der „gute Zeigniß von dem Accis Commißario Hainermann und Inspektor Camenzer“ erhalten hat
Die Durchsicht der Kirchenbücher von Luckau ergab, dass Gottfried K. dort im Jahr 1766 im Traubuch als Johann Gottfried Kutter verzeichnet ist; er ehelichte die „Jungfrau Christiana Magdalena Manfeld, Tochter des Stadtknechtes Gottfried August Manfeld“. Als Beruf ist „General Accis Einnehmer allhier“ eingetragen. Im Folgejahr 1767 ist seine TochterChristiana Charlotta Henrietta geboren und am 23. Oktober getauft worden.
Ein Geburtseintrag für (Johann) Gottfried Küttler/Kutter ist in den Luckauer Kirchenbüchern nicht zu finden.
Für den Küttler/Kutter aus Luckau ist eine familiäre Zuordnung schwer möglich.
Luckau war bis 1815 sächsisch.
Schließlich sind noch drei Küttler Namensträger aufzuführen, die in den Matrikeln der Universität Leipzig eingetragen sind:
39    Kutlerus, And.(Andreas) Leipen Bohem 1615;und
40    Küttlerus, Andreas Zittau (Lausitz), 1646
41    Küttlerus, Salomon, Lusat, 1647
Unter den Küttlers aus Dresden ist bereits auf die aus Kamenz stammenden Namensträger hingewiesen worden, die zu den Nachkommen des Amtsfrones Hanns Küttler aus Lauterstein gehören. Es handelt sich um
42    Johann Gottfried Kittler, „Eines Hochehrb. Raths Gerichtsdiener“ und dessen Kinder
    Johann Gottfried (1), geb. 21. Juli 1747, gest. 19. Mai 1754
    Johanna Caroline, geb. 7. Juli 1751, gest. 17. März 1755
    Carl Gotthelf Kittler, geb. 21. März 1753,Marktmeister und Gerichtsdiener,
                gest. 26. September 1812 in Kamenz
    Johann Gottfried (2), 9. Mai 1755, gest. 18. November 1756
    Johann Gotthelf Kittler, geb. 1757 oder 1758, Gerichtsdiener. Johann Gotthelf
                ist in zwei Geburtseinträgen früh verstorbener Kinder
                in den Jahren 1784 und 1788 genannt.